Wie man die soziale Komponente von ESG-Investments stärkt

ESG - Nachhaltigkeit

Verfasst von MoneyController am 08.07.2021

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Wie die beiden Finanzexperten von EB Sustainable Investment Management, Oliver Pfeil und Andre Höck, schreiben, ist aus dem magischen Anlagedreieck - dessen Seiten Liquidität, Rendite und Sicherheit sind - ein Viereck geworden: Die Seite, die hinzugekommen ist, ist die der Nachhaltigkeit. In ihrem Artikel in "Das Investment" erklären die beiden Profis, dass diese neue Seite nicht im Widerspruch zu den bisherigen steht. Aber auch im Bereich der ESG-Investitionen gibt es Verbesserungspotenzial.

Das Interesse an ESG-Investitionen wächst zusehends. Einerseits richten die Öffentlichkeit und die Regulierungsbehörden ihr Interesse und ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf nachhaltige Investitionen als Mittel zur konkreten Verbesserung der Welt. Andererseits ergänzen Fondsmanager ihr Angebot zunehmend um Produkte, die ESG-Kriterien erfüllen. Wie eine (noch nicht veröffentlichte) Studie von EB Sustainable Investment Management und einer Reihe von Wissenschaftlern - unter anderem von der Universität Gießen - zeigt, ist die soziale Komponente (das "S" in "ESG") jedoch hinter den beiden anderen Komponenten zurückgeblieben.

Es gibt einen interessanten Aspekt, auf den Pfeil und Höck hinweisen: Unternehmen, die unter Umwelt- und Governance-Gesichtspunkten besser aufgestellt sind, sind im Durchschnitt schlechter aus Sicht der sozialen Komponente. Einer der Gründe dafür ist, dass die Regulierungen auf der sozialen Seite derzeit hinterherhinken. Ein Beleg dafür ist, dass in den letzten zehn Jahren bei rund 2.200 offenen US-Investmentfonds, die von der oben genannten Studie untersucht wurden, die Bewertung der sozialen Komponente gesunken ist, während die Bewertung der Umwelt- und Governance-Kriterien gestiegen ist. Das Problem liegt selbstverständlich weniger bei den Fonds, als bei den einzelnen Unternehmen, die den Wertpapieren zugrunde liegen.

Um den Nachhaltigkeits-Score der sozialen Komponente zu verbessern, können Asset Manager mehrere mögliche Strategien einsetzen. Erstens können sie versuchen, Unternehmen, in die sie investiert haben, dazu zu bewegen, strengere soziale Nachhaltigkeitskriterien zu übernehmen. Zweitens können sie ihre Bewertungsschemata um ein Ausschlusskriterium für jene Unternehmen ergänzen, die einen negativen Einfluss auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) haben. Schließlich können sie an der Diversifizierung arbeiten, d.h. die drei Komponenten etwas mehr zugunsten des sozialen Aspekts ausbalancieren. In der Tat können die drei Nachhaltigkeitskomponenten nicht immer bei allen Investitionen maximiert werden. Genau wie beim magischen Dreieck.

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