Immobilien

Die Zinsen dämpfen die Nachfrage nach Hypotheken, jetzt könnte die Inflation auch den Immobilienmarkt treffen

Verfasst von MoneyController am 23.05.2023

Immobilieninvestitionen galten bisher aufgrund historisch steigender Preise als werterhaltende Anlage. Die restriktive Geldpolitik führt jedoch zu einer Verlangsamung des Wachstums und teilweise zu sinkenden Immobilienpreisen.

Steigende Zinsen lassen Nachfrage nach Hypotheken sinken

Die Zinserhöhung der EZB hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Hypothekarkrediten geführt. Die EZB selbst hat in einem Bericht über den Bankkreditmarkt den stärksten Rückgang der Hypothekennachfrage seit 2003, dem Jahr der ersten Messungen, festgestellt. Bei sinkenden oder stagnierenden Immobilienpreisen, wie sie von einigen Analysten prognostiziert werden, ist es daher möglich, dass Immobilieninvestitionen den inflationsbedingten Wertverlust nicht ausgleichen können.  

Immobilienpreise entwickeln sich in Europa unterschiedlich

Es ist festzustellen, dass sich die Immobilienpreise nicht überall in Europa gleich entwickeln. Laut einer Studie von Bnl/Bnp Paribas mit dem Titel "Immobilien zwischen Wachstum und Inflation" war der stärkste Rückgang in Deutschland zu verzeichnen, wo die Hauspreise im vierten Quartal 2022 um 5 % niedriger lagen als im dritten Quartal desselben Jahres.

Feste Preise und weniger Hypotheken

Bei der Vorstellung des Berichts erklärte Simona Costagli von Bnl Economy Research, dass der Wert von Immobilien im vierten Quartal 2022 immer noch höher war als im Jahr 2015. Die Prognosen für 2023 deuten darauf hin, dass die Preise fest bleiben werden. Natürlich macht sich der Rückgang der Nachfrage nach Hypotheken bemerkbar: Wie Costagli betont, ist der Anteil der Hypotheken an den Verkäufen von Q1 bis Q4 2022 von 51,9% auf 42,8% gesunken.

Immobilienunternehmen können sich auf Mieten und Kapitalreserven verlassen

Der europäische Immobilienmarkt steht zweifellos unter Druck: Nach Prognosen des Geschäftsführers der europäischen Ratingagentur Scope Ratings, Philipp Wass (über die u.a. das Portal 'idealista.it' berichtet), wird der Wert der europäischen Wohnimmobiliengesellschaften bis Ende 2024 um 10 Prozent sinken. Dennoch bleibe die Nachfrage nach Wohnraum konstant, was das Wachstum der Mietpreise weiter stützen könnte; so wird zwischen 2023 und 2025 ein Wachstum von 2 bis 5 Prozent erwartet. Außerdem, so Wass, deuten die guten Kapitalreserven der Immobiliengesellschaften darauf hin, dass sie in der Lage sein werden, ungünstigen Marktbedingungen zu widerstehen.

Siehe auch

Immobilienkrise: Nicht alle Länder in Europa sind gleich gefährdet

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