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Wie funktioniert ein Neobroker? Der Fall von Nextmarkets
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Der Gründer des Neobrokers Nextmarkets, Manuel Heyden, hat dem Magazin "Das Investment" ein Interview gegeben, aus dem interessante Aspekte zur Funktionsweise dieser Anlageplattformen hervorgehen.
Nextmarkets richtet sich an Online-Sparer und ermöglicht es ihnen, an den Finanzmärkten zu investieren. Die Plattform veröffentlicht jeden Monat rund 300 Marktanalysen, die von mehr als zwanzig Finanzcoaches erstellt werden. Wenn ein Anleger eine Analyse oder vielleicht die Ansichten eines dieser Coaches teilt, kann er ihm folgen und erhält jedes Mal eine Benachrichtigung, wenn dieser eine Analyse und eine Anlageidee veröffentlicht. Mit einem Klick kann der Anleger direkt gemäß den Empfehlungen des Coaches investieren oder sich einfach an den Empfehlungen orientieren. Die Coaches werden nach den Kriterien der Erfahrung im Finanzbereich ausgewählt. Heyden erklärt, dass der wichtigste Vorteil von Nextmarkets darin bestehe, dass es sich bei den Coaches um erkennbare Finanzexperten handele und nicht um anonyme Nutzer, die Ratschläge ohne jegliche Garantie für Professionalität erteilen.
In dem Interview erfährt man, dass die Anlageideen und Analysen der Coaches vielfältig sind und viele Sektoren abdecken, darunter Rohstoffe, Währungen, Indizes und Technologieunternehmen (die derzeit am beliebtesten sind), aber auch Kryptowährungen. Eine der Leitlinien für Investitionen bleibt jedoch die Diversifizierung. Grundlegendes Ziel der Plattform ist - nach den Worten ihres Gründers - die Demokratisierung von Investitionen an den Aktienmärkten, also die Verbreitung der Kultur des Investierens bei einem breiten Publikum. Auch heute noch halten die Vorstellung von Gefahren und unüberwindbaren technischen Schwierigkeiten viele Sparer von den Märkten fern. Abgesehen von den Gebühren für den Handel stammen die Einnahmen der Plattform hauptsächlich aus den Rückvergütungen der Börsenplätze für abgeschlossene Aufträge.
Dank eines Finanzierungssystems und des fortschreitenden Wachstums der Transaktionen, die im Jahr 2020 eine Million Euro erreichten, hat sich die Plattform inzwischen in Deutschland und Österreich etabliert und bereitet sich auf eine Expansion in andere Länder wie die Niederlande, Spanien und Frankreich vor. Schließlich, nachdem er sich für die Einführung eine Aktienrente in Deutschland ausgesprochen hatte, gab Heyden den Lesern des Interviews noch einige Anlageideen. Positiv äußerte er sich insbesondere zu europäischen Nebenwerten, unter denen die Aktien von CCT Correios und der Deutschen Post hervorstechen. Diese Versanddienstleister hätten nämlich besonders von der aktuellen Explosion des E-Commerce profitiert. Wenn man einen Blick auf die Elektromobilität werfen will und sich dabei speziell auf Batterien konzentrieren möchte, empfiehlt Heyden, sich den Best of Lithium Index genauer anzusehen.