Finanzmärkte / Wirtschaft

Weltnachfrage und Immobilienmarkt: Zweifel an Chinas Erholung

Verfasst von MoneyController am 06.02.2023

Im Jahr 2023 soll sich das Wirtschaftswachstum Chinas, das in den Augen vieler Investoren wieder attraktiv geworden ist, wieder beschleunigen. So lautet die Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF), der allerdings nicht verschweigt, dass es noch einige Unsicherheitsfaktoren gibt, die den Aufschwung Chinas belasten.

Chinas Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen

Der IWF schätzt das chinesische BIP-Wachstum im Jahr 2023 auf 5,2 Prozent, nach 3 Prozent im Jahr 2022, dem niedrigsten Wert seit den 1970er Jahren. Die Gründe für den Aufschwung liegen vor allem in der Wiederbelebung der Wirtschaft und der Mobilität innerhalb des Landes. Wie die IWF-Experten Diego A. Cerdeiro (Senior Economist) und Sonali Jain-Chandra (Mission Chief) schreiben, steht China in den kommenden Jahren jedoch vor "erheblichen Herausforderungen".

Überwindung der Pandemie und der Krise auf dem Immobilienmarkt

Zunächst einmal hat die Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit und des Verkehrs zu einer stärkeren Verbreitung des Virus geführt. Derzeit scheint die Situation allmählich unter Kontrolle zu kommen. Die Unsicherheit über die mögliche Entwicklung der Pandemie bleibt jedoch bestehen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist der Immobilienmarkt, der sich seit einiger Zeit in einer Krise befindet, nachdem eine Blase geplatzt ist, die den Immobilienriesen Evergrande an den Rand des Bankrotts gebracht und ein ganzes wirtschaftliches Ökosystem in die Krise gestürzt hat.

Schrumpfende Bevölkerung und sinkende Produktivität

China ist aber auch mit strukturellen Phänomenen konfrontiert, die das Wirtschaftswachstum zunehmend zu bremsen drohen. Die Bevölkerung des asiatischen Landes wird zwischen 2021 und 2022 um 850.000 Menschen schrumpfen. In den kommenden Jahren wird die Bevölkerung voraussichtlich schrumpfen und altern. Insgesamt prognostiziert der IWF, dass Chinas sinkende Produktivität das BIP-Wachstum in den nächsten fünf Jahren auf unter 4% drücken könnte, wenn Peking nicht die notwendigen Reformen durchführt, um das Wachstum des Binnenmarktes zu fördern.

Mit den richtigen Reformen kann der Binnenkonsum die Wirtschaft ankurbeln

Die weltweite Konjunkturabschwächung und die Umstrukturierung der Lieferketten stellen ein zusätzliches Risiko für die chinesische Wirtschaft dar, die sich stärker auf das Wachstum der Binnennachfrage zu stützen scheint. Laut Cerdeiro und Jain-Chandra ist der Konsum der privaten Haushalte der größte potenzielle Motor der Wirtschaft. In diesem Zusammenhang betonen die IWF-Experten jedoch, dass die Regierung eine Reihe interner Reformen durchführen muss, um diesen Konsum zu fördern.

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