Märkte: Handelt es sich um eine Krise oder um eine normale Korrektur?
Finanzmärkte / Wirtschaft
Verfasst von MoneyController am 21.08.2024
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Nach dem Einbruch und der plötzlichen Erholung der Märkte fragen sich viele Investoren, was sie in den kommenden Monaten erwartet. Natürlich ist es unmöglich, genaue Vorhersagen zu treffen. Dennoch halten einige Analysten ein Korrekturszenario für wahrscheinlicher als einen erneuten Einbruch: Dies ist die Meinung von Jens Ehrhardt, Fondsmanager, der von der Handelsblatt interviewt wurde.
Laut Ehrhardt ist die Entwicklung der Märkte eng mit der Wirtschaft verknüpft: Das bedeutet, dass nur eine Rezession einen Markteinbruch rechtfertigen könnte. Die Erwartungen der Investoren an den Märkten, dass die Unternehmensergebnisse (wie sie in den Quartalsberichten präsentiert werden) sinken, sowie eine tatsächliche Verschlechterung der Unternehmensergebnisse könnten tatsächlich zu Verkäufen auf den Märkten führen.
In diesem Szenario wird natürlich die Rolle der Federal Reserve von Bedeutung sein, die angesichts eines schwächeren Arbeitsmarktes möglicherweise eine Zinssenkung vorziehen könnte. Weniger optimistisch ist Ehrhardt jedoch in Bezug auf die Kursentwicklung der großen US-Technologieunternehmen (Alphabet (Google), Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla). Der Grund dafür liegt in den seiner Meinung nach übermäßigen Investitionen, die durch den Hype um künstliche Intelligenz ausgelöst wurden. Der deutsche Manager neigt daher eher dazu, die aktuelle Marktschwankungen größtenteils auf Korrekturen zurückzuführen, als von einem Einbruch zu sprechen.
Wie Ehrhardt weiter anmerkt, hat ein bekannter Investor, der seit langem mit Apple verbunden ist, Warren Buffett, kürzlich seine Position in dem Technologieunternehmen verringert (während er die defensive Komponente seines Portfolios erhöht hat).
Ehrhardt verwaltet einen Fonds mit einer nicht unerheblichen Exposition am japanischen Aktienmarkt. Kürzlich musste er daher den Einbruch des Nikkei am 5. August verkraften. Auf diesen Einbruch folgte jedoch eine Erholung, und es ist mittlerweile ziemlich klar, dass es sich um ein Problem im Zusammenhang mit dem sogenannten „Carry-Trade“ handelte. Nichtsdestotrotz bleibt Ehrhardt der Ansicht, dass Investitionen in Japan – obwohl natürlich mit Vorsicht durchzuführen – sich als lohnend erweisen könnten, aufgrund der Gewinne der Emittentenunternehmen und ihrer insgesamt günstigen Preise.
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