Investieren in China und Japan: Stärken und Schwächen der beiden asiatischen Riesen

Thema: Finanzmärkte / Wirtschaft

Verfasst von MoneyController am 15.11.2023

Die Nachricht von der US-Inflation beflügelte auch die asiatischen Aktienmärkte, wobei das geplante Treffen zwischen dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, Xi Jinping, und US-Präsident Joe Biden in San Francisco, das von Analysten als Zeichen der Entspannung zwischen den beiden Ländern gewertet wurde, ebenfalls eine Rolle gespielt haben dürfte.

Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion in China legen zu

Die Konjunkturdaten aus China sind etwas widersprüchlich. Einerseits haben sich die Einzelhandelsumsätze gut entwickelt, wie in einem Artikel von Evelyn Cheng auf 'CNBC' zu lesen war. Sie stiegen im Vergleich zum Vormonat um 7,6 Prozent und übertrafen damit beispielsweise die Prognose von Reuters von 7 Prozent Wachstum. Auch die Industrieproduktion übertraf die Prognose von Reuters mit +4,6% gegenüber +4,4%.

Tiefe Krise am Immobilienmarkt hält an

Auf der anderen Seite, so Cheng weiter, verzeichnet der chinesische Immobiliensektor weiterhin schlechte Daten. Eine der jüngsten Daten zeige einen weiteren Rückgang der Investitionen in diesem Sektor um 9,3% in den ersten zehn Monaten des Jahres. Auch die von Immobilienentwicklern aufgenommenen Gelder gingen deutlich um 13,8 Prozent zurück. In einem weiteren Artikel liefert Cheng Zahlen, die das Ausmaß der Krise verdeutlichen: Laut Nomura beläuft sich die Zahl der noch nicht fertiggestellten, aber bereits verkauften Wohnungen auf 20 Millionen Einheiten, von denen 52% verspätet übergeben werden.

Chinas Schwächen

Wie Federico Rampini im Corriere della Sera schreibt - und damit die Überzeugungen der US-Elite aufgreift - sind die Schwächen, die China strukturell kennzeichnen, neben dem bereits erwähnten Immobilienmarkt der Rückgang des Investitionskapitals, das zu geringe Wachstum des Konsums und die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die derzeit bei 21% liegt (die aktuellen Daten zur Arbeitslosigkeit von 5% beziehen übrigens die jüngsten Bevölkerungsgruppen nicht mit ein).

Globale und zentrale Rolle der chinesischen Wirtschaft

Obwohl China mit zusätzlichen Problemen wie Verschuldung und Überalterung zu kämpfen hat, weist Rampini darauf hin, dass der Handel zwischen China und den Schwellenländern im Jahr 2023 das Handelsvolumen zwischen den USA, Europa und Japan übersteigen wird: "China sollte daher als globales Wirtschaftszentrum nicht unterschätzt werden, und die Berichte über den wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes sollten vielleicht heruntergespielt werden.  

Vorläufiges BIP Japans schrumpft in Q3

Unterdessen ist das vorläufige BIP-Wachstum Japans im dritten Quartal negativ ausgefallen: -2,1% gegenüber dem Vorjahr und -0,5% gegenüber dem Vormonat. Wie Clement Tan auf 'CNBC' schreibt, wechseln sich diese Zahlen (die zu einem großen Teil auf steigende Lagerbestände zurückzuführen sind) mit Wachstumsphasen ab und scheinen Teil einer volatilen Dynamik in der japanischen Wirtschaft seit dem Ausbruch der Pandemie zu sein. Natürlich, so Tan, scheinen die Wirtschaftsdaten nun die Aussichten für die japanische Geldpolitik weiter zu erschweren.

Siehe auch

US-Inflation sinkt und beflügelt Aktienmärkte weltweit

Chinesische Immobilien, Krise ohne Ende: Country Garden scheitert mit Dollar-Anleihen

Japanische Aktien: ETFs oder aktive Fonds?

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