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Die Inflation in den USA steigt wieder: Aber wer leidet am meisten?
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In den USA wurden neue Inflationszahlen veröffentlicht, die auf eine Rückkehr der Inflation hindeuten. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Bevölkerungsgruppen am stärksten vom Kaufkraftverlust des Geldes betroffen sind.
Die US-Inflationsdaten zeigen einen Anstieg der Gesamtinflation, aber eine Verlangsamung der Kerninflation, die anhand eines Warenkorbs gemessen wird, der volatilere Güter wie Nahrungsmittel und Energie ausklammert. Und es sind die Energiekosten, die das Preiswachstum am stärksten antreiben, insbesondere die Benzinkosten (die Ölpreise stiegen nach der Entscheidung der OPEC+, die Produktionskürzungen zu verlängern).
Infolgedessen stieg die Inflation von +3,2% im Juli auf +3,7% im August. Die Kerninflation verlangsamte sich hingegen von +4,7% auf +4,3%. Wie Bryan Mena auf 'CNN' schreibt, ist letztere Zahl wichtig, da die Federal Reserve (Fed) die Wirksamkeit ihrer Geldpolitik (11 Zinserhöhungen) weitgehend anhand der Kerninflationsdaten misst. Dennoch bleibt es schwierig vorherzusagen, wie die Entscheidung nächste Woche ausfallen wird: eine Pause in der restriktiven Geldpolitik oder eine weitere Erhöhung?
Die Inflation, das bekannte Phänomen, dass die Kaufkraft des Geldes sinkt, trifft vor allem die mittleren und unteren Bevölkerungsschichten. Die Federal Reserve Bank von Dallas hat Daten aus einer Umfrage veröffentlicht, die zeigen, dass die Inflation umso mehr Stress und Druck auf die Haushaltsbudgets ausübt, je niedriger das Einkommen ist. Der Grund dafür, dass die Inflation für die mittleren und unteren Einkommensschichten ein größeres Problem darstellt, ist der geringere Ausgabenspielraum.
Zunächst einmal steigen die Preise für lebenswichtige Güter wie Lebensmittel und Energie oft stark an. Zum anderen, so die Dallas Fed, können diejenigen, die reicher sind, Geld sparen, indem sie billigere Waren kaufen, während ärmere Menschen in der Regel bereits die billigsten Waren konsumieren. Außerdem können diejenigen, die mehr Geld haben, ihren Lebensstil beibehalten, indem sie weniger sparen und weniger investieren. Diejenigen, die wenig haben, verfügen hingegen nicht über ausreichende Ersparnisse und sind daher gezwungen, beim Konsum Opfer zu bringen.
Siehe auch
Inflation, Stagflation und Deflation
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