Finanzmärkte / Wirtschaft

Inflation und Fed dämpfen Enthusiasmus der Anleger für mögliche Zinssenkungen

Verfasst von MoneyController am 24.05.2023

Unter den Marktteilnehmern nimmt die Erwartung ab, dass die Federal Reserve ihre restriktive Geldpolitik lockern wird. Kate Duguid und Mary McDougall schrieben darüber in der Financial Times. Hier einige der wichtigsten Punkte des Artikels. 

Erwartung einer Zinssenkung sinkt

Eine Möglichkeit, die Zinserhöhungserwartungen der Marktteilnehmer zu beobachten, ist ein Blick auf den Terminmarkt für US-Staatsanleihen: Wie die 'Times' berichtet, rechnete man dort noch vor zwei Wochen mit vier Zinssenkungen, was einem Zinssatz von 4,2 Prozent entsprochen hätte; heute geht man von zwei Zinssenkungen und einem Zinssatz von 4,7 Prozent aus. Wie der Analyst Dario Perkins von TS Lombard schreibt, sind auch die makroökonomischen Prognosen nach wie vor verwirrend.

Warum haben viele Investoren kurzfristig eine Zinssenkung erwartet?

Tatsache ist, wie wir in der Times lesen konnten, dass die Anleger davon ausgingen, dass a) eine Verlangsamung der US-Inflation, die im April unter 5 % fiel, und b) der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, der das kleine und mittlere US-Bankensystem (sowie den Hochzinssektor) erschütterte und das Rezessionsrisiko erhöhte, ausreichen würden, um sie davon zu überzeugen, dass die Fed nicht nur den Haussezyklus beenden, sondern auch in einigen Monaten mit Zinssenkungen beginnen würde.

Inflation bleibt hoch, Arbeitsmarkt robust

Die Aussagen der Fed-Vertreter deuten jedoch auf ein anderes Szenario hin: Die Inflation ist noch weit davon entfernt, auf ein als angemessen angesehenes Niveau zu sinken. Zudem erweist sich der US-Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Stand seit 54 Jahren als widerstandsfähig. Dennoch sagte Jerome Powell laut The Times am vergangenen Freitag, dass die erwartete Kreditverknappung infolge der regionalen Bankenkrise die Fähigkeit der Fed, die Zinsen zu erhöhen, einschränken könnte.  

Zentralbanken sehen Inflation als Priorität

Die Lage bleibt also unsicher. Die Analysten von BlackRock, die im Times-Artikel zitiert werden, sind jedoch der Ansicht, dass das Hauptaugenmerk der Fed weiterhin auf der Bekämpfung der Inflation liegt, die sich als besonders hartnäckig erweist. Die Zentralbanken werden also das Risiko einer Rezession eingehen (die die Analysten von BlackRock zumindest in den USA kommen sehen). Mit anderen Worten: Sie werden nicht wie in der Vergangenheit intervenieren, um die Wirtschaft zu stützen, da geldpolitische Ziele zur Senkung der Inflation weiterhin Priorität haben.

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