Finanzmärkte / Wirtschaft

Finanzmärkte: Die Alarmglocken läuten weiter

Verfasst von MoneyController am 30.01.2023

Die Finanzmärkte scheinen für 2023 recht optimistisch zu sein. Das Portfolio in Erwartung einer Marktrally auszurichten, könnte sich jedoch als Fehler erweisen. Davon ist Michael Stroebeck, Chief Investment Officer der Credit Suisse, überzeugt. Über seine Meinung berichtet auch das Portal 'Financialounge' in einem Artikel von Virgilio Chelli.

Die Märkte bleiben vorerst optimistisch

Seit Ende 2022 und vor allem seit Anfang 2023 sind die Finanzmärkte wieder auf Wachstumskurs. So hat der MSCI World seit Jahresbeginn um mehr als 6,6 Prozent zugelegt, der S&P 500 um 6,4 Prozent. Auch der Anleihenmarkt erholt sich, zum Teil dank sinkender festverzinslicher Renditen, wie im Fall der zehnjährigen US-Staatsanleihen, deren Rendite von 3,8 Prozent auf 3,5 Prozent gefallen ist. Trotz dieser und anderer ermutigender Daten mahnt Stroebeck die Anleger zur Vorsicht.

Zinssenkung in diesem Jahr bleibt unwahrscheinlich

Ein Grund für diesen Optimismus ist, dass die Märkte bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres eine Verlangsamung der Geldpolitik der Federal Reserve erwarten. Für Stroebeck sind die Märkte möglicherweise zu optimistisch, insbesondere diejenigen, die eine Zinssenkung bereits gegen Ende des Jahres erwarten: Nicht nur ist unklar, wie stark die Fed unter Jerome Powell den Zinsanstieg verlangsamen will, auch die Inflation ist noch weit von der Zielmarke von zwei Prozent entfernt.

Konjunktur zeigt Anzeichen einer Verlangsamung

Die US-BIP-Daten, die verbesserten Aussichten für die europäische Wirtschaft und das Ende der Anti-Korruptionspolitik in China haben den Märkten zusätzlichen Optimismus verliehen. Stroebeck weist jedoch darauf hin, dass viele Indikatoren (z.B. Indizes für kleine und mittlere Unternehmen) auf die Wahrscheinlichkeit einer Konjunkturverlangsamung hindeuten.

Die Bedingungen könnten eine Fortsetzung des Bärenmarktes begünstigen

Die Bedingungen für einen Bullenmarkt könnten nicht gegeben sein. Die Finanzierungskosten könnten aufgrund der anhaltenden Kreditklemme bis Ende 2023 hoch bleiben. Die Gewinnmargen der Unternehmen könnten unter Druck bleiben und die Inflation könnte sinken, aber nicht so stark, dass sie das Ziel der Zentralbanken erreicht.

Siehe auch

Was sind Finanzmärkte?

Was sind Zinssätze?

Inflation, Stagflation und Deflation

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