Besteht die Gefahr, dass die Fed die Erholung der Märkte zunichte macht?
Finanzmärkte / Wirtschaft
Verfasst von MoneyController am 20.08.2024
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In dieser Woche erwarten viele Anleger mit Spannung die Rede von Jerome Powell auf der Jahrestagung in Jackson Hole.
Das Wirtschaftssymposium in Jackson Hole (Donnerstag, 22. bis Samstag, 24. August) ist ein wichtiges Ereignis für die Finanzwelt: Jährlich treffen sich dort die US-Zentralbanker und viele andere aus dem Rest der Welt. In diesem Jahr ist eine der am meisten erwarteten Reden die von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Federal Reserve. Wie Frances Yue in „Market Watch“ schreibt, wird Powells Rede von den Kommentatoren genau unter die Lupe genommen werden.
In den letzten Wochen waren die Märkte von erheblicher Volatilität geprägt: Die Zinserhöhung der Bank of Japan und die US-Arbeitsmarktdaten führten zu massiven Ausverkäufen an den Aktienmärkten. In den folgenden Tagen erholten sich die Märkte wieder, doch die Unsicherheiten bleiben bestehen. In dieser Hinsicht ist die Federal Reserve von Jerome Powell bisher ein Unsicherheitsfaktor gewesen. Tatsächlich weiß niemand mit hinreichender Sicherheit, wann die Fed die Zinssätze senken wird.
Yue erwähnt in diesem Zusammenhang einige Äußerungen von James Knightley, dem internationalen Chefvolkswirt von ING: Knightley glaubt, dass Powell den Anlegern möglicherweise klarmacht, dass das Inflationsziel von 2 Prozent in greifbare Nähe gerückt ist und dass sich die Fed bald wieder ihrer anderen wichtigen Aufgabe zuwenden könnte, nämlich der Konzentration auf den Arbeitsmarkt. In dieser Hinsicht, so Steve Sosnick, Chefstratege bei Interactive Brokers, besteht jedoch die Gefahr, dass die Markterwartungen in Bezug auf Powells Rede zu hoch sind.
Das Ergebnis wäre dann eine Gegenreaktion an den Märkten. Sosnick ist der Ansicht, dass die Gegenreaktion umso stärker ausfallen könnte, je höher die Erwartungen der Märkte an Powells Rede sind, was bedeuten würde, dass ein Teil des bisher wiedergewonnenen Bodens wieder verloren gehen könnte. Wie Yue in seinem Artikel anmerkt, werden mit dem Näherrücken der Rede des US-Notenbankers natürlich weitere Informationen zur Verfügung stehen: das Protokoll der Fed für Juli, die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung und einige vom Bureau of Labor Statistics veröffentlichte Daten zur Lohnentwicklung im September.
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