Aktienmärkte zurück an der Spitze: Was steckt hinter den neuen Rekordwerten?

Finanzmärkte / Wirtschaft

Verfasst von MoneyController am 13.05.2024

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Obwohl die Zinsen nach wie vor hoch sind und die Wirtschaft (insbesondere in den USA) ihr Wachstum verlangsamt, haben einige Aktienindizes in den letzten Wochen weitere neue Rekorde aufgestellt. Doch was erklärt dieses Wachstum der Aktienmärkte?

Die Aussicht auf eine US-Zinssenkung nimmt ab

Einige Wirtschaftsdaten, wie das BIP in den USA, deuten auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hin. Gleichzeitig macht die Inflation auch in den USA eine Zinssenkung in den kommenden Monaten (durch die Fed) immer unwahrscheinlicher. Ein stärkerer Dollar und damit ein schwächerer Euro könnten den Inflationsdruck auch in Europa wieder ansteigen lassen. Trotz alledem haben neun Aktienindizes in den letzten Tagen alle Rekorde gebrochen, wie Vito Lops in der Zeitung 'Il Sole 24 Ore' anmerkt: Wie war das möglich?

Die Rolle der Aktienrückkäufe

Lops nennt Aktienrückkäufe als einen der Hauptgründe. Bei Rückkäufen handelt es sich um Aktienrückkäufe, die von emittierenden Unternehmen getätigt werden. Sie bringen eine Reihe von Vorteilen mit sich, unter anderem - so Lops weiter - einen Anstieg eines Indikators, nämlich des Gewinns pro Aktie (Earnings per Share - EPS): Dies geschieht, weil der Gewinn einer geringeren Anzahl von Aktien gegenübergestellt wird, da ein Teil dieser Aktien vom emittierenden Unternehmen zurückgekauft wurde.

Die Vorteile eines Rückkaufs

Weitere Vorteile von Aktienrückkäufen sind die Vergütung, die den Aktionären dadurch geboten wird, und das Vertrauenssignal, das dieser Vorgang den Märkten vermittelt: Einerseits sinkt die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien, was den Preis der verbleibenden Aktien erhöht; andererseits kann das Signal eines Unternehmens, das seine eigenen Aktien zurückkauft, als Zeichen dafür interpretiert werden, dass es an sein eigenes Geschäft glaubt. Hinzu kommt, dass Aktienrückkäufe den Märkten auch erhebliche Mengen an Liquidität zuführen.

Die beiden heutigen Liquiditätsquellen für die Märkte

Wie Lops betont, sind Aktienrückkäufe also eine Liquiditätsquelle für die Finanzmärkte, zu der allerdings noch eine weitere Liquiditätsquelle hinzukommt, nämlich die Haushaltsdefizite der Regierungen, d.h. die starke Komponente der öffentlichen Ausgaben, die der Wirtschaft Geld zuführt. Während die Zentralbanken also die Zinssätze hoch halten, um Liquidität abzuschöpfen, gleichen die Staatsausgaben und Aktienrückkäufe die Maßnahmen der Zentralbanken aus. Wie Lops erklärt, erklärt diese Dynamik daher zumindest teilweise die rekordverdächtige Performance der Aktienmärkte von heute.

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