Ist der ETF, in den ich investiere, ausreichend diversifiziert?
ETF
Verfasst von MoneyController am 28.09.2023
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Das Klumpenrisiko entsteht, wenn sich die Anlagen in einem Bereich konzentrieren, in dem die Wertpapiere positiv miteinander korreliert sind (und somit nicht effektiv diversifiziert sind). Auch ETFs sind Produkte, bei denen dieses Risiko besteht, wie in einem Artikel der Zeitschrift FONDS professionell nachzulesen ist.
Anlagen in ETFs werden oft als diversifiziert dargestellt, da diese passiven Indizes Körbe mit zahlreichen Wertpapieren abbilden. Die Anzahl der Titel in einem Basket ist jedoch kein Garant für Diversifikation: Die Titel können stark miteinander korreliert sein. Der CEO des Vermögensverwalters Invios, Nikolas Kreuz, weist in FONDS professionell darauf hin, dass auch scheinbar gut diversifizierte Indizes Gefahr laufen, nicht so gut diversifiziert zu sein, wie man meinen könnte: Der vorhersehbarste Fall ist der Nasdaq, der in US-Technologieaktien übergewichtet ist, aber auch der S&P 500 und der MSCI World, die stark im US-Aktiensektor bzw. im Industriesektor engagiert sind.
Ein ETF ist daher unter Umständen nicht ausreichend diversifiziert, um der Risikoneigung eines Anlegers zu entsprechen. Wie in FONDS professionell weiter zu lesen ist, vertritt Kreuz daher die Ansicht, dass sich die Asset Allocation nach der Risikoneigung und den Ertragszielen des Anlegers richten sollte und nicht umgekehrt. Eine erste Diversifikation erfolgt daher über die Streuung der Anlageklassen im Portfolio: also nicht nur Aktien, sondern beispielsweise auch Anleihen und andere Finanzanlagen (Rohstoffe, Immobilien etc.).
Das Klumpenrisiko kann auch innerhalb derselben Anlageklasse vermieden werden, indem die Aufteilung der Vermögenswerte nach zwei Gesichtspunkten differenziert wird: a) nach geografischen Gesichtspunkten, um nicht Gefahr zu laufen, in einem Land oder einer bestimmten Region übermäßig engagiert zu sein, b) nach thematischen Gesichtspunkten, um eine übermäßige Konzentration auf einen einzigen Sektor (Industrie, Dienstleistungen, Energie usw.) zu vermeiden.
Die Diversifizierung kann auch innerhalb desselben thematischen Segments fortgesetzt werden. Wenn man sich zum Beispiel entscheidet, in den Technologiesektor zu investieren - Kreuz nennt ein Beispiel -, kann man die Investitionen durch die Verknüpfung von Wertschöpfungsketten streuen. Das heißt, so Kreuz weiter, es ist möglich, in ein passives Produkt zu investieren, das gleichzeitig in Halbleiter, aber auch in Programme und Geräte investiert, also auch die Segmente Hardware und Software abdeckt.
Siehe auch
Was sind ETFs und wie funktionieren sie?
Warum ist es sinnvoll, Ihre Investition zu diversifizieren?
Aus dem Lexikon: