Mit einem ausgewogenen Portfolio in rekordhohe Aktienmärkte investieren
Anlagen
Verfasst von MoneyController am 30.09.2024
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In den letzten Monaten haben die Märkte die Anleger an eine Reihe von Rekorden gewöhnt. Aber wie klug ist es, in einer Zeit der Börsenrekorde zu investieren? Besteht nicht die Gefahr, dass der Wert der soeben gekauften Wertpapiere sehr bald wieder fällt?
In „Il Corriere della Sera“ berichtet Gabriele Petrucciani über einige Überlegungen von Mark Haefele, Chief Investment Officer von Ubs Global Wealth Management. Der Manager weist darauf hin, dass die Geschichte zeigt, dass Investitionen in der Nähe von Höchstständen an den Aktienmärkten weniger riskant sind, als man vielleicht denkt. Es stimmt zwar, dass sich in mindestens zwei Fällen, nämlich in den Jahren 2000 und 2007, Käufe in der Nähe der Höchststände sozusagen als Fehler erwiesen haben, aber in anderen Fällen war es anders.
Nicht in Märkte zu investieren, selbst wenn sie ihren Höchststand erreicht haben, berücksichtigt laut Haefele nicht das Risiko, in der Zwischenzeit Chancen zu verpassen: Wer in Höchstständen nicht in Märkte investiert, tut dies in der Regel, um darauf zu warten, dass die Aktien ein attraktives Rabattniveau erreichen. Dies kann jedoch dazu führen, dass man sich auf eine Market-Timing-Strategie verlässt, die sich auf die schwierige Aufgabe stützt, die Kursentwicklung von Marktwerten vorherzusagen; eine Aufgabe, die laut Haefele in ihrer Wirksamkeit „überschätzt“ wird.
Das soll nicht heißen, dass Investitionen auf den Rekordmärkten nicht mit Risiken verbunden sind. So ist es nicht verwunderlich, dass der Chief Investment Officer von Ubs Global Wealth Management von einer ausgewogenen Anlagestrategie spricht, d. h. einem Portfolio, bei dem die Allokation zu 60 % in Aktien und zu 40 % in Anleihen erfolgt. In dem von Haefele anvisierten Szenario führt eine solche Allokation (nämlich 60 % in US Large Caps und 40 % in Treasuries) zu einem geringeren Verlustrisiko: Verluste von mehr als 20 % treten nur in 5 % der Fälle auf.
In der Zwischenzeit scheinen sich, wie im Artikel von Petrucciani erwähnt, andere Möglichkeiten für die Anleger zu eröffnen: Einerseits gibt es Zinssenkungen, andererseits gibt es Abschläge auf europäische Aktien; dieses Preisniveau, das sich deutlich von dem der USA unterscheidet, erklärt Oliver Girakhou, Portfoliomanager bei Robeco, ist jetzt ein starkes Element für europäische Aktien.
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